Montag, 29. Oktober 2012

Pünktlich zur Zeitumstellung: Entspannter Schlafen.

Den entspannten Umgang mit Schlaf hat jede Ironmom mit der Geburt des ersten Kindes vermutlich verloren. Legte man sich früher einfach hin, wenn man müde war und schlief, so verliert Schlaf mit Zugang des neuen Erdenbürgers seine selbstverständliche Unbefangenheit. Er wird selten, dafür aber bitter notwendig, man schläft nicht, wenn man müde ist, sondern versucht es, wenn es eventuell passt. Die Entscheidung, ob Schlafen oder nicht, verliert ihre biologische Natürlichkeit, wird stattdessen zum strategischen Kalkül. Das gilt nicht nur für den Umgang mit dem eigenen Schlafdefizit, sondern vor allem auch mit dem des Babys. Zahllose Ratgeber befassen sich mit diesem Thema, auch ich habe einige gelesen (was tut man nicht alles in seiner Verzweiflung). Weitergeholfen haben sie mir nicht, wirklich geholfen hat der Umstand, dass die Zeit vergeht und das Thema Schlafen irgendwann wieder halbwegs funktioniert. Sowohl für mich, als auch für den Nachwuchs. Umso erstaunter war ich, als mich vorgestern eines dieser (vergessen gehofften) zwanghaften Denkmuster hinterrücks überfiel. Bei einer längeren Autofahrt war der "Kleine" (viereinhalb, macht eigentlich keinen Mittagsschlaf mehr) um 17 Uhr in seinem Kindersitz auf der Rückbank eingeschlafen. Sofort war es da, dieses Relikt aus frühkindlicher Zeit: "Wann sollen wir ihn wecken? Wie lang sollen wir ihn schlafen lassen?" Mein Mann war dafür, ihn einfach schlafen zu lassen, damit wir unsere Ruhe haben. Aber so einfach ist es doch nicht!!!!!!
Wenn er jetzt länger als 40 Minuten schläft, dann kriegen wir in doch abends wieder nicht ins Bett. Und er tanzt uns die halbe Nacht auf der Nase rum. Oder er wird womöglich in der Nacht (oder ganz früh) wach, weil er tagsüber zu viel geschlafen hat?
Ich merke, wie ich unruhig werde, nahezu hysterisch. Und meinen Mann dazu nötige, exakt 50 Minuten später einen Rastplatz anzufahren, um den Kleinen zu wecken. Die restliche Fahrt verbringen wir mit einem quengeligen Kind. Als wir zu Hause ankommen, bin ich fertig mit den Nerven und will nur noch ins Bett. Aber das geht natürlich so nicht.

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