Donnerstag, 15. Mai 2014

Wunsch und Wirklichkeit.

Hurra, ein paar Sonnenstrahlen. Endlich. "Kommt, wir gehen in den Garten," rufe ich den Kindern zu. Keine Antwort. Stattdessen lungern sie in ihren Zimmern rum. Und wenn ich lungern schreibe, meine ich das auch so. Die Große liegt auf ihrem Bett und daddelt auf dem Handy rum, der Kleine wälzt sich auf dem Fußboden. "Gut, dann nicht, kann ich dann doch noch ein wenig am Rechner arbeiten." Kaum sitze ich an selbigem, verlegen die Kinder das Lungern in meine unmittelbare Nähe. Sie hängen nun direkt neben mir ab, ihnen ist langweilig, ganz offensichtlich. Ist das mein Problem??? Eigentlich nicht, aber trotzdem. Es macht mich wahnsinnig. "Also gut", denke ich. Vor meinem inneren Auge habe ich das Bild einer glücklichen Familie bei der Gartenarbeit. Frische Luft ist gesund, Gärtnern pädagogisch wertvoll und meine Konzentration eh hin. "So, wir gehen jetzt alle raus, Gartenarbeit, Unkraut zupfen, Rosenschneiden und so" sage ich betont motivierend und fröhlich. "Och Menno" ist die gelangweilte Resonanz. Ich scheuche sie raus und verteile die Aufgaben. "Du schneidest die Rosen, ich zeig dir gleich wie, und du befreist das Beet da vorne von Unkraut, damit wir dort später die Kräuter einpflanzen können." Diese Verteilung passt ihnen nicht und der erste Streit wird vom Zaun (!) gebrochen. Es gelingt mir zu schlichten und wir legen los. Zwei Minuten lang geht alles gut, dann hat die Große keine Lust mehr und verschwindet im Haus. Der Kleine folgt ihr eine Minute später. Ich bleibe allein und mit der Gartenarbeit zurück. Als ich eine Stunde später und völlig verdreckt wieder einkomme, liegen beide in friedlicher Eintracht nebeneinander auf dem Bett und daddeln auf dem Handy rum.

Flower Power.

Montag, 12. Mai 2014

Nachtrag zum Muttertag

Habe ich da vielleicht etwas falsch verstanden? Gestern war ja Muttertag. Bis auf die Tatsache, dass ich kein Frühstück machen musste und zwei selbstgemalte Bilder bekommen habe, eigentlich ein Sonntag, wie jeder andere auch. Dürfte ich mir was wünschen, so würde ich gerne den einen "Feiertag zu Ehren der Mutter" (wikipedia) wie folgt gestalten: Ausschlafen, im Bett rumliegen, in Ruhe die Zeitung lesen und aufstehen, wann es mir gefällt. Im Haus ist es still, weil der Rest der Familie zu meinen Ehren unterwegs ist. Mit Kopfhörern und lauter Musik liege ich in der warmen Badewanne. Anschließend verwöhne ich meine Haut mit einer sündhaft teuren Bodylotion, lackiere mir die Nägel und überlege stundenlang (und ungestört), was ich anziehen soll. Ich gehe spazieren, fahre Rad oder bummle über einen Flohmarkt ohne auf die Uhr zu schauen. Mittags setze ich mich in ein kleines vietnamesisches Restaurant. Der Nachmittag lockt mit einem Kinobesuch. Oder mit der Aussicht, auf der Couch ein Buch zu lesen. Abends gehe ich aus. Oder mache es mir vor dem Fernseher mit einer Flasche Wein gemütlich. Lasse den Lieferservice kommen oder koche mir etwas, worauf ich Lust habe - ohne Rücksicht auf Verluste.
So ungefähr sähe mein idealer Muttertag aus. MEIN Pendant zum Vatertag, an dem Horden von Vätern biertrinkend (und ohme Familie!!!) durch die Gegend ziehen.
But...
I'm having a dream....
das wurde mir spätestens klar, als ich den Rechner hochfuhr und google mir das doodle zum Muttertag präsentierte:
Muttertag. Na dann, herzlichen Glückwunsch.



Donnerstag, 8. Mai 2014

Kindheitserinnerungen

Whereever she goes...

 Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, kann ich mich nicht erinnern, dass meine Mutter sich stundenlang mit mir hinsetzte, um zu basteln, zu spielen oder sich sonstwie mit mir zu beschäftigen. Nicht, weil sie eine Rabenmutter war, sondern berufstätig und nachmittags zuständig für Haushalt, Einkäufe und anderes. Für Beschäftigung musste ich daher selber sorgen. Entweder ich ärgerte meinen kleinen Bruder oder ich spielte mit mir,  irgendwelchen Spielsachen, meiner Fantasie oder mit Freunden. Daran muss ich oft denken, wenn ich unfreiwillig Zeuge von den Ergebnissen mütterlicher Aktivitäten auf Facebook oder anderen sozialen Netzwerken werde oder ich Mütter erzählen höre, was sie alles für und mit dem Nachwuchs unternehmen.
 Ich weiß nicht, ob diese Kinder eine "bessere" Kindheit haben als ich hatte, was ich aber weiß, ist, dass ich weder die Lust (noch das Geld) habe, nachmittag für nachmittag meinen Kindern was zu "bieten". Denn ich bin überzeugt, dass sie das Schönste bereits besitzen: Ihre Kindheit. Und damit die Fähigkeit, ganz eigene Welten zu erschaffen und völlig darin zu verschwinden. So wie ich als Kind. Zu den besten Erinnerungen gehören nicht die eigens für uns organisierten Ausflüge ins "Fantasialand" oder ähnliches (hier gibt es zwar Fotozeugnisse aber keine Bilder in meinem Kopf). Stattdessen gibt es Bilder von stundenlangem ziellosen Herumstreunen, wenn Mutter uns bei schönem Wetter nach draußen schickte. Wir erkundeten in immer größer werdenden Radien (oder Radiussen???) die Umgebung und machten die unglaublichsten Entdeckungen: ein gruseliges leerstehendes Haus, Felder, in denen man sich verirren konnte, Bäume, auf die man rauf-, aber kaum wieder runterklettern konnte, Bäche, die man irgendwie überqueren musste oder Abhänge, die man stundenlang runterrutschen konnte. Manchmal hatte man Angst, tat sich weh, musste sich verstecken, machte Mutproben, verlief sich, wuchs über sich hinaus oder lachte sich einfach nur halbtot.
Es gibt Bilder von selbstgebauten Höhlen, heimlichen Picknicks, Schüsseln von Kuchenteig, den man aß, bis man Bauchschmerzen hatte, unheimlichen, mysteriösen Nachbarn, vor denen man sich irgendwie fürchtete, und schummerigen Tante Emma Läden, in denen man sich nie entscheiden konnte, was man sich für 40 Pfennig kaufen sollte.
Ich möchte meinen Kindern die Gelegenheit geben, sich ihre eigenen Bilder zu erschaffen. Die größte Fähigkeit bringen sie selber mit: ihre Kindheit und ihre Fantasie.

Montag, 28. April 2014

Der innere Schweinehund gewinnt...

... früher oder später. So war es bei den meisten sportlichen Ansätzen, die im Laufe meiner Biographie in Angriff genommen wurden. Und das waren einige: Fitnessstudio (Geräte & Kurse), Schwimmen, Joggen, Tennis, Reiten usw. Aber vielleicht muss man erst ein gewisses Alter erreichen, damit man seine sportliche Bestimmung entdeckt, in meinem Fall Skaten. Da bin ich dabei und bleibe es hoffentlich auch. Ist schön schnell, mit Musik sensationell, man kommt gut rum und ins Schwitzen. Nur der Bauch profitiert wenig bis kaum. Nach zwei Schwangerschaften doppelt doof. Aber jetzt habe ich etwas entdeckt, wo auch der Bauch sein Fett wegkriegt. Ohne Mist. "Fit ohne Geräte" ist hier mein neuer Zaubersport. Seit einem halben Jahr (!!!) bin ich nun schon dabei und man kann's sehen. Noch nicht Sixpack aber bald. Das Gute an der Geschichte ist, dass man es jederzeit und zuhause machen kann. Das noch Bessere ist, dass eine halbe Stunde täglich reichen. Und das Allerbeste: dass man es gar nicht täglich machen muss! Drei mal die Woche reicht.
Trainer ist eine DVD (oder das Buch) mit einem - wie ich finde - auch noch äußerst ansprechendem Cover:

Dies ist eine Schleichwerbung.

Donnerstag, 17. April 2014

Gute Idee.

Ein Artikel in der Huffington Post berichtet über eine Stellenanzeige, die eine Bostoner Werbeagentur in Tageszeitungen und im Internet anlässlich des bevorstehenden Muttertages veröffentlichte:

Director of Operations Art der Anstellung: Festanstellung
Arbeitszeit: Vollzeit, 24-Stunden-Bereitschaft
Gehalt: unbezahlt
Zusammenfassung:
Rehtom Inc. sucht einen Director of Operations für langfristige Entwicklungen. Zentrale Aufgabe ist es, Nachwuchskräfte täglich zu managen, zu leiten und zu unterstützen.
Wichtige Pflichten und Verantwortlichkeiten:
- Sie beaufsichtigen täglich den Erfolg und die Entwicklung der Nachwuchskräfte, die komplett von Ihnen abhängig sind.
- Sie erarbeiten Lösungen, die den Bedürfnissen aller Nachwuchskräfte gerecht werden. Dazu gehören unter anderem moralische Unterstützung, Sicherheit, Hilfe, Wachstum, Wissen, Wohlbefinden, Struktur, Konstanz, Disziplin, Bestätigung, Vorbereitung, Beweglichkeit, Können, Ruhe.
- Sie verfolgen die tägliche, wöchentliche und monatliche Entwicklung der Nachwuchskräfte und vergleichen sie mit festgelegten Zielen
- Sie bearbeiten eine große Zahl an Projekten, Lieferungen, Forderungen, Beschwerden, Kritik und besonderen Bestellungen der Nachwuchskräfte und koordinieren sie mit denen außenstehender Anbieter
- Sie leiten gleichzeitig mehrere Nachwuchskräfte im operativen Geschäft
Anforderungen:
- Sie müssen in der Lage sein, mehr als 135 Stunden pro Woche zu arbeiten
- Sie sollten in der Lage sein, Nachtschichten zu leisten.
- Sie sind bereit, auf Pausen zu verzichten
- Arbeit wird meist im Stehen oder gebückt verrichtet
- Sie müssen in der Lage sein, regelmäßig 35 Kilogramm zu heben
- Doktortitel in Psychologie oder entsprechende Fähigkeiten aus dem echten Leben
- Talent zum Krisenmanagement
- Sie können mindestens zehn bis 15 Projekte gleichzeitig betreuen
- Sie können auf allen Ebenen kommunizieren (Grundlagen bis fortgeschritten)
- Sie sind in der Lage, zu improvisieren
- Sie können mit zähen Situationen umgehen (buchstäblich und bildlich)
- Sie können mehrere Tagesabläufe koordinieren, die einander oft widersprechen
- Sie können unabhängige Entscheidungen für dritte treffen
- Sie sind in der Lage mit Nachwuchskräften zu arbeiten, die begrenzte Fähigkeiten haben
- Sie können in einer chaotischen Umgebung arbeiten
- regelmäßige Reisen, Erfahrung im Steuern eines Minivans von Vorteil
- Exzellente zwischenmenschliche Fähigkeiten und Teamgeist
- Sie reagieren flexibel auf überraschende Forderungen
- erwiesene Erfahrung im Verhandeln, Beraten und in kulinarischen Künsten
- unbegrenzte Geduld
- Sie verstehen soziale Netzwerke, mobile Geräte und Videospiele
- Sie haben gute Kenntnisse in Finanzen
- Sie haben gute medizinische Kenntnisse
- Sie werden von Selbstlosigkeit angetrieben
- gültiger Führerschein, Zertifikat in Erster Hilfe, Mitgliedschaft beim Roten Kreuz
- Sie haben nicht nur den einen Hut auf, sondern mehrere gleichzeitig, im professionellen und im privaten Bereich
- positive Einstellung in jeder Lage
Vorteile:
Wir bieten zwar keine Krankenversicherung, keine Rentenversicherung und keinen bezahlten Urlaub. Diese Arbeit hält aber unbegrenzte Belohnungen und Möglichkeiten des persönlichen Wachstums bereit. Emotionale Erfüllung und außergewöhnlich großer Einfluss auf den Erfolg der Nachwuchskräfte bieten Ihnen lebenslang Sinn und bedeutende Verbindungen.
24 Bewerber meldeten und wurden zum Vorstellungsgespräch geladen. Sie waren entsetzt. Eine Bewerberin fragte, ob derartige Arbeitsbedingungen überhaupt legal seien. Zum Schluss erfuhren sie, dass es sich bei der ausgeschriebenen Stelle um den "Beruf" Mutter ging.

 Der vollständige Artikel plus die aufgezeichneten Vorstellungsgespräche findet man unter:
http://www.huffingtonpost.de/2014/04/15/eltern-vollzeit-job_n_5152700.html

Freitag, 11. April 2014

Süßes Geheimnis.

Seit drei Tagen hat der kleine Herr abends kaum noch Hunger. Was verwunderlich ist, hat er doch den ganzen nachmittag draußen gespielt, getobt und sich bewegt. Um dann beim Abendessen meist richtig reinzuhauen. Meine Frage, ob er von den anderen Kindern etwas zu essen bekommen habe, wurde verneint. Ich war verwundert, bis ich gestern sein Zimmer aufräumte und in einer Schublade folgendes entdeckte:
Geheimes Vorratslager.


Normalerweise haben wir kaum Süßes im Haus, aber für den Geburtstag des kleinen Herrn hatten wir einiges eingekauft. Das muss er entdeckt und an sich genommen haben. Um sich dann aus seiner all "you can eat"-Schublade regelmäßig und üppig zu bedienen. Das erklärte natürlich einiges. Nur zugeben wollte er es nicht, stritt seinen Geheimvorrat vehement ab. Log mir also offen ins Gesicht. Es überraschte mich nicht, hat doch jeder seine kleinen Geheimnisse. Es machte mich aber neugierig und ich googelte die Frage, ab wann Kinder bewusst lügen. Jetzt war ich überrascht: Abhängig von der kognitiven Entwicklung können bereits Zweijährige lügen. "Je intelligenter Kleinkinder sind, desto früher fangen sie damit an. Die Fähigkeit zur Lüge ist nämlich an die intellektuelle Entwicklung gekoppelt. Kann ein Zweijähriger schon lügen, darf dies als Zeichen früher Reife gelten. Kann ein Fünfjähriger es noch nicht, muss man ein besorgniserregendes Entwicklungsdefizit vermuten. Wer lügen kann, hat nämlich das Konzept der Wahrheit begriffen – die Voraussetzung dafür, dass man eine alternative Realität zu dem als wahr Erkannten entwerfen kann.
Kurz gesagt: Lügen lernen ist ein wichtiger Teil der kognitiven Entwicklung. Es gibt kein soziales Leben ohne Lüge. Nur Autisten können ganz ehrlich durchs Leben gehen. Wer mit Kindern lebt, muss ihnen darum viele offensichtliche Lügen lassen, weil ihre noch brüchige Autonomie daran hängt." (zeit online).
Und: Je älter sie werden, umso häufiger wird gelogen: "Aber alle Kinder lügen, und zwar nicht nur hier und da einmal. Amerikanische Verhaltensforscher haben beobachtet, dass der durchschnittliche Vierjährige alle zwei Stunden eine Lüge vorbringt, der durchschnittliche Sechsjährige sogar alle eineinhalb Stunden. Das sind ziemlich schockierende Zahlen. Mir kommen sie nicht übertrieben vor."
Nun stellt sich die Frage, wie man damit umgeht. Ich habe beschlossen, dem kleinen Herrn sein "süßes Geheimnis" diesmal durchgehen zu lassen. Allerdings habe ich die Hälfte der Gummibärchen weggeworfen, um so die Geheimniskrämerei auf ein Minimum zu reduzieren.

Dienstag, 8. April 2014

Angekommen.

Es ist ein anderes, sehr schönes Leben hier. Vor allem für den kleinen Mann. Hatte er im Süden kaum bis wenig Kontakte zu Gleichaltrigen, ist es hier anders. Auf dem Areal gibt es viele Kinder, ein juveniles Paralleluniversum. Es wird gespielt, was das Zeugs hält, teilweise bekomme ich ihn ganze Nachmittage nicht zu Gesicht. Jeder mit jedem oder in wechselnden Kleingruppen marodieren sie über das Areal. Gefahrlos, weil fernab von jeder Zivilisation. Das eröffnet Freiräume. Vor allem für mich. Und das ist gut. Für alle von uns.
The kids are allright.... So are the parents.

Mittwoch, 12. März 2014

Umzug completed.

Mit alles. Kisten auspacken, Möbel aufbauen und Küche. Jetzt sind wir weg aus dem Süden und im Rheinland gelandet. Richtig kommunenmäßig in einem ehemaligen Vierkanthof mit 18 anderen Familien, vielen Kindern und ganz viel Natur. Sehr nett, seeeehr schön.


Freitag, 21. Februar 2014

"IIIIHHHGITTT"...

"Nein, deine Suppe ess ich nicht!"

... schreit der kleine Herr seit neuestem, wenn ich ihm sein Essen vorsetze. Ganz egal, was es ist, außer natürlich, es handelt sich um seine Lieblingsspeise. Das nervt gewaltig. Und so fand ich es gar nicht verwunderlich, dass mir vorgestern der Kragen geplatzt ist. Ich habe ihm den Teller weggenommen und verkündet, für ihn würde ich jetzt gar nix mehr kochen. Was ich dann auch getan habe. Gestern. Zum Frühstück habe ich nur mir ein Brötchen mitgebracht. (Die anderen beiden Familienmitglieder waren übers WE unterwegs). Prompt fing es an zu heulen. Es ist nicht leicht, dann standhaft zu bleiben, aber irgendwie habe ich es geschafft. Und ihn auf die Existenz von Brot oder Haferflocken verwiesen. Letztere hat er sich dann murrend selbst zubereitet. Am frühen Nachmittag meldete sich bei ihm wohl der Hunger und er fragte, was es denn zu Essen gäbe. "Nichts" war die lapidare Antwort, "Habe dir doch gesagt, dass ich für dich nichts mehr koche. Kannst ja im Kühlschrank schauen, ob du was findest." Erneutes Geheul, dann suchte er und fand eine Banane und einen Joghurt. Abends nochmal das gleiche Spiel. Wieder Geheule, diesmal Knäckebrot und Haferflocken.
Und - oh Wunder - heute gab es zwar wieder Essen. Für alle, also auch für ihn. Aber bisher noch keinen Terror. Mal sehen, wie lang das hält.

Zwangspause

Haben die Kinder mitgebracht.
Kein Virus legt so lahm, wie die von den Kindern angeschleppten. Egal, ob Magen-Darm oder -wie diesmal - Grippe.

Donnerstag, 30. Januar 2014

Sammelst du noch oder hortest du schon?

Schublade 1 und...
 Frage ich mich angesichts der Autobestände des kleinen Herrn, die mehrere Schubladen füllen. Wieviel Autos braucht ein 5jähriger tatsächlich oder handelt es sich um erste Anzeichen des Messie-Sydroms (die englische Bezeichnung "compulsive hoarding" (zwanghaftes Horten) trifft es fast noch besser). Laut Wikipedia neigen Betroffene zum zwanghaften Sammeln bestimmter Gegenstände bzw. können sich nicht davon trennen. "Die betreffenden Gegenstände werden entweder beschafft, sofern sich eine Gelegenheit ergibt, oder einfach behalten anstatt sie zu entsorgen. Einige Messies sammeln nur eine bestimmte Art von Dingen, im anderen Extrem wird alles gesammelt und überhaupt nichts weggeworfen „weil man es ja nochmal brauchen kann“.
 Noch tröste ich mich damit, dass der Autofriedhof nur eine Phase ist, die sich - wie so vieles - irgendwann legt. Für den anstehenden Umzug werde ich jedenfalls versuchen, einige unauffällig zu entsorgen.

... Schublade 2.

Montag, 27. Januar 2014

Moving soon.

Vor 2 Jahren von Berlin an den Bodensee, in einem Monat mit Kind und Kegel, Sack und Pack vom Bodensee ins Rheinland. Und zwar mitten in die Pampa in die Nähe von Neuss. Dort gibt es nur Felder und Wälder, aber dafür viele Freunde und Verwandte, die nicht weit sind. Und größere Städte, wenn einem die Decke tatsächlich mal auf den Kopf fällt. Und ein wunderschönes Haus.


Montag, 20. Januar 2014

Ideologischer Hürdenlauf: Der Wunschkaiserschnitt


Der Mamablog widmet sich heute dem Thema Kaiserschnitt. Die Tatsache, dass die Zahl der Wunschkaiserschnitte in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat, führt zu einer ideologischen Schlammschlacht. Hatte selbiger 1999 bei Victoria Beckham noch zu öffentlicher Empörung geführt („too posh to push“ – zu fein zum Pressen), so ist der Wunschkaiserschnitt mittlerweile zum Glück halbwegs salonfähig geworden, es gibt erste Krankenhäuser und Kliniken, die als „kaiserschnittfreundlich“ gelten. Dennoch reisst die Kritik aus den eigenen Reihen nicht ab.
Frauen, die sich für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden, haben unterschiedliche Gründe. Größere Planbarkeit und die Angst vor Schmerzen spielt neben der Angst, „unten ausgeleiert“ und damit inkontinent zu werden, eine wesentliche Rolle.
Und sie machen noch eine neue Erfahrung: Spätestens mit dieser Entscheidung werden sie mit der ersten großen ideologischen Hürde konfrontiert. Kannte man bisher Ideologien nur in Gestalt von religiösen Fanatikern oder militanten Nichtrauchern, so steht man plötzlich einem feindlichen Lager gegenüber, das sich aus derselben Spezies wie man selber – nämlich Mütter bzw. werdende Mütter - rekrutiert. Denn in punkto Wunschkaiserschnitt spalten sich die Geister. Und zwar entrüstet, unversöhnlich und teilweise extrem diffamierend.

„Meine Güte ist jetzt vielleicht nur meine Meinung aber dennoch dir würde ich dein Kind fast wegnehmen!! Wie kannst du dein Kleines nur solchen Risiken und Gefahren aussetzen? Klingeln da bei dir als Mutter nicht sämtliche Alarmglocken wenn dein Kind so früh auf die Welt geholt wird? Wahrscheinlich nicht weil du nur an dich denkst!!!! Wahnsinn.... Warum wirst du überhaupt schwanger wenn du keine Wehen willst, kein Geburtserlebnis usw.?“

http://forum.gofeminin.de/forum/f119/__f151_f119-Geplanter-Kaiserschnitt.html (25.05.2010)

Im schlimmsten Fall müssen Wunschkaiserschnittkandidatinnen also damit rechnen, schon vor Beginn des Trainings von den anderen Anwärterinnen aus dem Rennen geschickt zu werden. Weil sie sich in deren Augen selbst disqualifiziert haben. Und so maximal in der B-Liga weitermachen dürfen. Aber da ebenfalls das volle Programm durchziehen müssen. Und bis zum bitteren Ende.                        ( aus "Ironmom", S. 31-33)

Das ist schade, stellt doch ein Kaiserschnitt eine relevante Alternative dar, die als Beispiel für medizinischen Fortschritt so manche Totgeburt bzw. lebensgefährliche Situation (für Mutter und/oder Kind) eliminieren kann. Apropros medizinischer Fortschritt. Sind wir nicht alle froh darüber? Meistens jedenfalls? Heute lässt sich doch auch kein Mensch mehr seine kaputten Zähne mit einer glühenden Zange und ohne Betäubung herausreissen, oder?

Freitag, 10. Januar 2014

"Immer muss ich alles machen!"

Copyright: Ergin Korkmaz, Fotolia.com


"Worüber Paare streiten" ist das heutige Thema im Mamablog
Neben den Klassikern wie "Hausarbeit, schlechte Angewohnheiten und Geld" vermisse ich allerdings, worüber mein Mann und ich uns bis aufs Messer zerfleischt haben und - wie ich von vielen anderen Paaren MIT KIND gehört habe, die ungleiche Rollenverteilung und die damit verbundene subjektiv gefühlte Ungerechtigkeit. Exemplarisch in der Verwendung der Adverbien "immer" oder "nie".
"Immer lässt du mich mit den Kindern alleine."
"Immer muss ich zum Elternabend gehen."
"Nie bist du für die Kinder da."
"Immer gehe ich einkaufen, mache die Wäsche, koche, spüle ab usw."
"Immer muss ich mich um die Hausaufgaben kümmern."
"Immer bin ich alleine mit dem Kind/den Kindern auf den Spielplatz."
"Immer muss ich mich darum kümmern, wenn das Kind mal krank ist."
"Immer muss ich alles organisieren."
"Immer muss ich nachts aufstehen." (wenn das Kind noch Baby ist)
Liste ist beliebig fortsetzbar.
Meist beginnt das Ungerechtigkeitsgefälle bereits morgens, wenn der Partener das Haus "verlassen darf", während man selbst "immer" mit all dem Sch... zurückgelassen wird.
Den man im Verlauf des Tages sammelt, um ihn dann abends dem Partner regelmäßig vor den Kopf zu werfen. Und da ist gehörig Potential drin.

Times there are changing...


Freitag, 3. Januar 2014