Montag, 23. September 2013

Typische Elternsätze

Heute gibt es im Mamablog eine nette Auflistung von Sätzen, die Generationen von Eltern immer wieder benutzen, obwohl sie sie als Kinder vermutlich selbst gehasst haben. History repeats itself - so to say.
Auch mir fallen ein paar ein:
1. Halt jetzt den Mund und iss!
2. Weil ich das sage!
3. Warte nur, bis der Papa nach Hause kommt!
4. Heb deine Spielsachen auf oder ich schmeiße sie in den Müll.
5. Wenn ihr nicht aufhört, fliegt einer raus! (bei Autofahrten, wenn Geschwister sich streiten)
6. Pass auf, deine Augen bleiben so stehen! (wenn das Kind schielt)
7. Ist nicht mein Problem!
8. Ich weiß nicht, wo du xy hingetan hast. Ich hab's nicht gehabt.
9. Ich zähle jetzt bis 3!
10. Geh und frag deinen Vater! (wenn man sich vor einer Entscheidung drücken möchte)
11. Du isst das jetzt auf, sonst gibt's keinen Nachtisch!

Wer kennt noch mehr?

Mittwoch, 18. September 2013

Die hier unten im Süden....

Das es nicht unbedingt einfach werden würde, war klar. "Die sprechen nicht nur anders, die ticken auch anders," warnte mich so manch einer, bevor wir von der Hauptstadt in den Süden des Landes zogen. Nach über einem Jahr muss ich sagen: "Ja, das stimmt!" Nicht nur die Sprache, auch viel von der Mentalität ist deutlich anders. Man ist hier mehr für sich, oder wie es Einheimische von sich selber sagen: "Mir bleibet unter sisch."
Die ganze Bandbreite, was damit gemeint war, erschließt sich peu à peu. Es fing damit an, dass Tochter sich gerne verabredet, auch an Wochenenden. Diese sind aber in den Familien ihrer neuen Freundinnen heilig. No visits at the weekends, also.
(Was einer gewissen Langeweile definitiv vorbeugen würde).
Sohnemann möchte auch gern mal besucht werden. Seit mehreren Monaten versuche ich eine Verabredung in die Wege zu leiten. Auch im eigenen Interesse, denn wie entspannend ist ein Nachmittag, wenn die Kinder friedlich spielen. Da haben sie oft deutlich mehr Spass, als wenn die Mutter alleinige Spiel- und Ansprechpartnerin ist. So meine Erfahrung aus Berlin.
Das ist hier anders. Meine unermüdlichen Versuche, andere Kitakinder zu uns einzuladen, laufen ins Leere. Diese Woche passt nicht, nächste ist auch gaanz schwierig und dann können wir nochmal sprechen. So vergehen Woche für Woche.
Gestern war es fast soweit.
Ein Mädchen (4) aus Sohnemanns Gruppe wollte ihn gern besuchen, das hatten sie in der Kita so abgesprochen. Ich sollte aber noch mal anrufen, was ich gestern abend auch tat. "Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist", so die Mutter am Telefon. "Wieso?" fragte ich, "D. wollte doch zu Besuch kommen." "Ja, aber sie war noch nirgendwo zu Besuch, daher glaube ich nicht, dass es klappt." "Noch nie bei anderen zu Besuch?" Ich konnte es nicht glauben "Aber wir könnten es doch mal versuchen?" "Nein, ich denke, es ist besser, noch ein Weilchen damit zu warten. Aber danke für Ihren Anruf und schönen Abend noch!" "Das wünsche ich Ihnen auch." Ich legte auf und war baff.
Und Sohnemann fürchterlich enttäuscht.

Donnerstag, 12. September 2013

Kinderbücher.

Wenn man jeden Tag von einer halben Stunde ausgeht, so habe ich ca. 2007 Stunden damit verbracht, Kinderbücher vorzulesen. Es gibt richtig schlechte, aber auch gaaaanz tolle. Gerade lese ich wieder so eines:


Manchmal muss ich beim Vorlesen wirklich laut lachen, z.B. als der missmutige Herr v. Guuth sein Verhältnis zu Kindern beschreibt:
"Es gab viele Gründe, weshalb Herr v. Guuth Kinder nicht sonderlich mochte. Erstens kosteten sie Geld. Man musste sie füttern und kleiden und vielleicht sogar ausbilden und erziehen lassen. Dann war da noch die Tatsache, dass sie sich nicht wie Erwachsene benahmen. Sie rannten herum und behaupteten, sie wären Könige oder Königinnen oder Flugzeuge, und hatten Freunde, die nur in ihrer Phantasie existierten. Sie stellten dumme Fragen wie zum Beispiel: "Wie viele Bohnen sind fünf?" oder schwere Fragen, wie zum Beispiel "Warum ist der Himmel blau?" Oder dumme, schwere Fragen, wie zum Beispiel "Warum heißen Mohrrüben nicht Orangen, wo sie doch genauso orange sind wie Orangen und viel früher hier waren?"
Bei den Mahlzeiten verbrachten sie genauso viel Zeit unter dem Tisch wie am Tisch oder sie rollten sich zu einer Kugel zusammen und ruckelten auf ihrem Stuhl. Mehr Essen landete auf dem Tisch, auf dem Fußboden und auf ihnen selbst als in ihrem Mund. Irgendwie gelang es ihnen, innerhalb von dreißig Minuten nach dem Anziehen ihre Klamotten dreckig zu machen. Sie sammelten Käfer und Matsch und kleine Fetzen Papier mit "wichtigen" Schnörkeln drauf. Sie redeten, wenn man wollte, dass sie still waren und sie waren still, wenn man wollte, dass sie etwas sagten. Sie rochen merkwürdig und sagten peinliche Sachen, wie zum Beispiel "Warum ist Herr Moritz noch nicht tot?", wenn Herr Moritz direkt daneben stand, oder: "Warum haben Sie so dicke Schweißflecken unter den Armen, Frau Sausgruber?", oder: "Sind Sie wirklich so dumm, wie Papi immer sagt?" Und das war erst der Anfang."
Ein tolles Buch!

Donnerstag, 5. September 2013

Neulich im Freibad oder vom Täter zum Opfer.

Idylle am Pool.

Neulich im Freibad. Die (meine) Kinder sind im Wasser, ich schaue mich um. Es ist relativ leer, verstreute Handtuchflecken mit zumeist älterem Publikum. Vor mir ist eine Buddelkiste. Ein kleiner Junge, ca. 4, befüllt mit einer Schaufel versonnen seinen Bagger. Ein etwa gleich alter Junge nähert sich, beobachtet ihn, kommt näher, fragt etwas, der Kleine schüttelt den Kopf. Noch eine Frage, erneutes Kopfschütteln. Dann greift der Junge zu und nimmt dem anderen die Schaufel einfach weg. Der fängt an zu heulen, laut und vernehmlich. Als nichts passiert, steht er auf und läuft zu seiner Mutter, die auf ihrem Handtuch sitzend, in ein Gespräch mit einer Freundin vertieft ist. Sie steht auf und lässt sich von dem Jungen, immer noch heulend, Richtung Buddelkiste ziehen. Der Junge zeigt schniefend auf den Schaufelräuber, der gerade ein Loch buddelt. Mutter und Sohn gehen hin, die Mutter beugt sich hinunter und redet mit dem Dieb. Der tut so, als ob er nix hört und buddelt katatonisch weiter. Die Mutter sagt noch etwas, wieder keine Reaktion. Daraufhin greift sie nach der Schaufel, um selbige ihrem Sohnemann wiederzugeben. Der Übeltäter brüllt "Nein!" und fängt seinerseits an zu heulen. Das ruft eine weitere Mutter auf den Plan, die prompt angelaufen kommt: "Hören Sie, Sie können Ben doch nicht einfach die Schaufel aus der Hand reißen!" Die andere Mutter ist perplex, sagt dann aber "äh, ich habe ihn zwei Mal gebeten, meinem Sohn seine Schaufel wiederzugeben, aber er hat gar nicht reagiert." Beide Jungen heulen. "Deshalb können Sie sie ihm noch lange nicht einfach wegnehmen." "Entschuldigen Sie, das hat er doch bei meinem Sohn auch gemacht." "Das kann nicht sein, so etwas tut Ben nicht." "Doch, " schnieft der ursprüngliche Schaufelbesitzer "der hat die mir wetdenommen". "Stimmt das, Ben?" fragt die Ben-Mutter. Ben schüttelt den Kopf. "Sehen Sie, er sagt, er hätte sie ihm nicht weggenommen." "Wohl" sagt der andere. "Komm, Ben, sei so lieb, gib die Schaufel wieder her." Ben versteckt sie hinter seinem Rücken. Die Mutter bückt sich und bittet erneut. Trotziges Kopfschütteln. "Bitte, jetzt gib die Schaufel wieder her. Du bist doch kein Dieb, das weiß die Mama doch. Und wenn der andere Junge dich nicht damit spielen lässt, dann kauft dir Mama heute eben eine eigene Schaufel." Ben rückt die Schaufel raus, rennt dann grinsend zum Handtuchplatz und ruft: "Komm Mama, Schaufel kaufen!"
Ich bin fassungslos.

Mittwoch, 4. September 2013

Urlaub ... äh, Ferien ... sind fast vorbei.


Es gab schöne Tage in den Bergen und jede Menge Zeit am und im Wasser. Es gab Highlights (Männlein kann jetzt schwimmen, die Kinder halten eine 5stündige Bergwanderung durch, die Große ist zum ersten mal verliebt), viele perfekte Momente aber auch anstrengende Stunden ("Mama, was machen wir jetzt?" (gefragt gefühlt alle 3 Minuten), "Jetzt hört doch auf euch zu streiten!" (nach einer halben Stunde unaufhörlichem Gezanke wegen DEM Stock, DEM Stift oder DEM EINEN Abziehbild). Und es gab die Erkenntnis, dass man, je weniger man sich einmischt, tatsächlich um so mehr in Ruhe gelassen wird. Manche Dinge regeln sich eben doch von alleine.