Montag, 13. Februar 2012

Internationale Athletinnen im Vergleich: Deutschland vs Frankreich

Bei der Ironmom gehen deutsche Athletinnen anders an den Start als französische. Das ergeben mehrere Studien, die die Rahmenbedingungen der Ironmom soziologisch unter die Lupe nehmen. So ist der Druck, der auf französischen Athletinnen lastet, alles (Geburt, erste Fütterungen etc) möglichst "natürlich" und mit vollem Körpereinsatz zu erledigen, deutlich geringer als bei den deutschen. Bei den französischen Müttern steht bei der Geburt größtmögliche Risikoabsicherung und Schmerzvermeidung im Vordergrund, deutsche Mütter werden zu größtmöglicher "Natürlichkeit" ideologisiert. Dieser Trend setzt sich beim Stillen fort. Das Still-Diktat ist in Deutschland extrem laut und streng, in Frankreich dagegen ist man der Überzeugung, das Flaschennahrung mit Sicherheit ebenso gesund sei. Überdies schenken französische Mütter der möglichst schnellen Wiederherstellung ihrer körperlichen Attraktivität große Aufmerksamkeit. Dies führt u.a. dazu, dass vor der Empfehlung rigider Tagesrhythmen nicht zurückgeschreckt wird, wenn dies schnell zur Reduzierung des Schlafdefizits beiträgt. Deutsche Mütter sind dagegen einem viel größeren Druck ausgesetzt, ihr Wohlergehen dem des Kindes in jedem Fall unterzuordnen. Das ist anstrengend und treibt so manche Athletin zur Verzweiflung. Französische Mütter seien generell entspannter, so die These der US-Journalistin Pamela Druckermann, die jahrelang in Frankreich lebte und ihre Beobachtungen in ihrem Buch "French children don't throw food" veröffentlichte.
Ihre zentrale These: In Frankreich muss sich das Kind der Erwachsenenwelt unterordnen – während sich das Verhältnis im englischen Sprachraum und in Deutschland umgekehrt hat. Bei uns setzte sich ein Selbstverständnis durch, in dem das Kind zum König wurde. Und als kleiner König bereits im zarten Alter weniger Monate die gesamten Lebensverhältnisse tyrannisiert. Natürlich zu seinem Wohl.
Mit diesem Thema befasst sich auch der seeehr lesenwerte Eintrag im mamablog "Jean D'arc statt Tiger-Mom" (http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/page/2/)

Mittwoch, 1. Februar 2012

Tägliche Aufwärmübung: Kinderzimmer aufräumen.


So true.

Verbales Ausdauertraining

Neulich las ich, dass 3,5 jährige im Schnitt pro Tag 437 Fragen stellen. Das erschien mir etwas zu hoch gegriffen, also habe ich mal mitgezählt. Halb 7, direkt nach dem Aufwachen, ging es los: Mama, wann wird es hell? Gleich. Warum gleich? Weil es gleich hell wird. Warum ist es abends dunkel? Weil dann die Sonne untergeht. Wo geht die hin? Schlafen. Und wann steht die auf? Gleich. Wann ist gleich? In 10 Minuten. .....
Bis ich den Kleinen um halb 9 in der Kita abgegeben habe, gab es bereits 102  Fragen, inkl. Warum muss ich frühstücken? Damit du groß und stark wirst.  Warum will ich das nicht essen? Weiß ich nicht, aber jetzt iss. Warum hab ich Hasen in der Nase? Du hast keine Hasen in der Nase. Warum nicht? Weil die zu groß für deine Nase sind. Haben Hasen Nasen? Ja. Warum? Damit sie auch was riechen können. Was können Hasen riechen? Alles, was Du auch riechen kannst......
Von halb 9 bis halb 4 ist er in der Kita. Dann haben wir noch 4 Stunden Zeit, bis er ins Bett geht.
Ich glaube, 437 ist untertrieben.