Montag, 1. Oktober 2012

Klangteppich aus der Konserve.

Die vierjährige Fragemaschine geht manchmal ziemlich an die Nerven.  Eine gewisse Auszeit verschaffen geeignete Hörspiele. Ob die aber das Nervenkostüm schonen, bleibt fraglich.
Gestern z. B. kam ein wohlmeinendes Päckchen von einer Freundin. Inhalt: Eine "Bobo Siebenschläfer" CD.






Begeistert legte der kleine Mann sie in den CD-Spieler und hörte sie gefühlt 100 Mal. Von ihm war nichts zu hören. Dafür durfte ich akustischer Zeuge dessen werden, was als "pädagogisch wertvolles Hörerlebnis" auf dem deutschen Markt erhältlich ist. (Hier exemplarisch veranschaulicht in einer der Kurzgeschichten, an deren Ende Bobo immer einschläft:)
Bei Bobo wird gearbeitet.
"Bobo schaut aufgeregt aus dem Fenster: mmmmhhäbrmhmhm" (Die Aneinandereihung der Konsonanten ist lediglich ein Versuch, die Geräusche, die Bobo bzw. seine Eltern machen schriftlich wiederzugeben. Anhören tut es sich furchtbar).
"Das wird ein interessanter Tag. Mama Siebenschläfer nimmt Bobo in die Arme: höhöhöbrmhmhmhm. Papa Siebenschläfer ist auch schon aufgestanden: Huahhhuuuahhh, gähnt er.
Blblblblblblblblbl. Papa duscht und Mama putzt sich die Zähne: grgrgrgrgrgrgrgrgrgrgergrrrrrr.
Jetzt ist Papa trocken. "Komm, wir machen das Frühstück," sagt er zu Bobo mhmhmhmhmhmhmhmhöhöhöhö. Bumm, bmmm, bmmm, sagt Bobo, jaja, sagt Papa, da ist etwas heruntergefallen. mhmhmhmhmhmhmhöhöööö. Aber jetzt iss doch zuerst dein Brot, schön abbeißen und schön kauen, nicht so den Mund vollstopfen, sagt er: mhmhmhmhmhmhmhhöhöhöhööö.....
usw., usw.
Noch bin ich mir nicht ganz sicher, was manchmal mehr Nerven kostet: Nicht enden wollende Fragensalven oder derartige Hörerlebnisse.

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