Montag, 22. April 2013

Die tut nix. Die will doch nur spielen.

Mütter auf Spielplätzen - ein Thema für sich. Der Mamablog widmet dem Phänomen einen lesenswerten und amüsanten Beitrag: Alptraum Spielplatz
Obwohl viele Mütter Spielplätze hassen, fühlen sie sich doch bemüßigt, auf selbigen permanent im Dienste und zum Schutze des Kindes einsatzbereit zu sein, anstatt es sich fernab auf einer Bank mit Zeitung/Buch gemütlich zu machen und die freie Zeit weitestgehend zu genießen.
Obwohl das für beide besser wäre, da sind sich Pädagogen, Erziehungswissenschaftler und sogar Spielplatzexperten einig. So bezieht Günter Belzig (seit 40 Jahren weltweit erfolgreicher Spielplatzarchitekt) im Interview in Nido (6/2010) eindeutig Stellung:


„Aber die Eltern müssen schon auf dem Spielplatz dabei sein, oder?

In Rufweite – bei kleinen Kindern. Aber tatsächlich plädiere ich für unbeaufsichtigtes Spielen. Ich möchte es schaffen, dass ein Kind auf dem Spielplatz so sein kann wie es ist, ohne das jemand daneben steht. Was ist denn Spielen? Zweckfreies neugieriges Suchen und Entdecken, experimentieren, an die Grenzen gehen. Dafür braucht man Freiheit, Raum und vielleicht Mitspieler. Aber man braucht bestimmt keine Mutter, die mit im Sandkasten sitzt und dann die tolleren Kuchen formt. Und auch keinen vater, der am Klettergerüst steht und ruft: „Jetzt trau dich doch!“ Es ist kein Zufall, dass die meisten Unfälle im Beisein des Vaters passieren.

Mama und Papa also möglichst weit weg?

Ja, bitte. Schnappen Sie sich eine Zeitung, setzen Sie sich auf die Bank. Und greifen Sie nicht andauernd ein."

Auch der Deutschlandradio-Beitrag: Bitte landen! Von Helikoptereltern und ihren Kindern. liefert erhellendes zum Thema: "Wieviel Einmischung darf's denn bitte sein?" 
Und plädiert dafür, die Kinder einfach mal in Ruhe ihre eigenen (lebenswichtigen) Erfahrungen machen zu lassen.

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