Mittwoch, 12. Juni 2013

Eine kleine "Not"-Lüge mit überraschender Wirkung.

Das allabendliche "Ins-Bett-bringen" - oft ein leidiges Thema. Wenn es sich mal wieder hinzieht und das "mit-einem-guten-Buch-und-einem-Glas-Wein-gemütlich-auf-dem-Sofa"-Szenario in weite Ferne rückt oder - aufgrund von hoher Gereiztheit und Müdigkeit - gar auszufallen droht, weil man das/die Kinderzimmer völlig ermattet erst weit nach 21 Uhr endgültig verlassen kann.
Eine befreundete Mutter aus Amerika erzählte mir kürzlich, wie sie sich dieses Problems entledigt hatte, very simple and effective, wie sie sagte.
Sie erzählte ihren Kindern (3 und 6), dass die Regierung ein neues Gesetz erlassen hätte: Es sei nun per Gesetz verboten, dass Mütter nach 20 Uhr noch irgendwelche Mütter-Jobs erledigen dürften. Sie sagte ihren Kindern, dass sie bis dahin liebend gern alles mit ihren Kindern machen würde, Abendessen, baden, Bücher lesen, Geschichten erzählen - also das komplette Mutterprogramm. Um 20 Uhr müsste sie dann aber Feierabend machen.
Sie erzählte, die Familie hätte plötzlich ein erstaunliches Gefühl für Zeit entwickelt, der 6jährige lernte die Uhr und auch die 3jährige hatte es auf einmal sehr eilig, sich nach dem Abendessen bettfertig zu machen, um noch einige Bücher und Geschichten zu hören. Auch die Hilfsbereitschaft des Ehemann nahm deutlich zu, schwante ihm doch, dass er, wenn es später würde, er die Kinder ins Bett bringen müsste. Mittlerweile sind ihre Kinder älter, das 20 Uhr-Gesetz wurde etwas erweitert, aber der Grundgedanke, dass die Mutter nicht unbegrenzt verfügbar ist, hat sich gehalten, so sagte sie. Der Trick liege darin, so sagt sie, dass man den anderen nicht sagen würde, was sie zu tun hätten (was ja oft sowieso eher gegenteilige Wirkung hat), sondern dass das Gesetz für einen selber gelte, und man es lediglich für sich selbst verantworten müsse, wenn man es nicht einhält.
Klingt gut, finde ich.

1 Kommentar: