Montag, 28. April 2014

Der innere Schweinehund gewinnt...

... früher oder später. So war es bei den meisten sportlichen Ansätzen, die im Laufe meiner Biographie in Angriff genommen wurden. Und das waren einige: Fitnessstudio (Geräte & Kurse), Schwimmen, Joggen, Tennis, Reiten usw. Aber vielleicht muss man erst ein gewisses Alter erreichen, damit man seine sportliche Bestimmung entdeckt, in meinem Fall Skaten. Da bin ich dabei und bleibe es hoffentlich auch. Ist schön schnell, mit Musik sensationell, man kommt gut rum und ins Schwitzen. Nur der Bauch profitiert wenig bis kaum. Nach zwei Schwangerschaften doppelt doof. Aber jetzt habe ich etwas entdeckt, wo auch der Bauch sein Fett wegkriegt. Ohne Mist. "Fit ohne Geräte" ist hier mein neuer Zaubersport. Seit einem halben Jahr (!!!) bin ich nun schon dabei und man kann's sehen. Noch nicht Sixpack aber bald. Das Gute an der Geschichte ist, dass man es jederzeit und zuhause machen kann. Das noch Bessere ist, dass eine halbe Stunde täglich reichen. Und das Allerbeste: dass man es gar nicht täglich machen muss! Drei mal die Woche reicht.
Trainer ist eine DVD (oder das Buch) mit einem - wie ich finde - auch noch äußerst ansprechendem Cover:

Dies ist eine Schleichwerbung.

Donnerstag, 17. April 2014

Gute Idee.

Ein Artikel in der Huffington Post berichtet über eine Stellenanzeige, die eine Bostoner Werbeagentur in Tageszeitungen und im Internet anlässlich des bevorstehenden Muttertages veröffentlichte:

Director of Operations Art der Anstellung: Festanstellung
Arbeitszeit: Vollzeit, 24-Stunden-Bereitschaft
Gehalt: unbezahlt
Zusammenfassung:
Rehtom Inc. sucht einen Director of Operations für langfristige Entwicklungen. Zentrale Aufgabe ist es, Nachwuchskräfte täglich zu managen, zu leiten und zu unterstützen.
Wichtige Pflichten und Verantwortlichkeiten:
- Sie beaufsichtigen täglich den Erfolg und die Entwicklung der Nachwuchskräfte, die komplett von Ihnen abhängig sind.
- Sie erarbeiten Lösungen, die den Bedürfnissen aller Nachwuchskräfte gerecht werden. Dazu gehören unter anderem moralische Unterstützung, Sicherheit, Hilfe, Wachstum, Wissen, Wohlbefinden, Struktur, Konstanz, Disziplin, Bestätigung, Vorbereitung, Beweglichkeit, Können, Ruhe.
- Sie verfolgen die tägliche, wöchentliche und monatliche Entwicklung der Nachwuchskräfte und vergleichen sie mit festgelegten Zielen
- Sie bearbeiten eine große Zahl an Projekten, Lieferungen, Forderungen, Beschwerden, Kritik und besonderen Bestellungen der Nachwuchskräfte und koordinieren sie mit denen außenstehender Anbieter
- Sie leiten gleichzeitig mehrere Nachwuchskräfte im operativen Geschäft
Anforderungen:
- Sie müssen in der Lage sein, mehr als 135 Stunden pro Woche zu arbeiten
- Sie sollten in der Lage sein, Nachtschichten zu leisten.
- Sie sind bereit, auf Pausen zu verzichten
- Arbeit wird meist im Stehen oder gebückt verrichtet
- Sie müssen in der Lage sein, regelmäßig 35 Kilogramm zu heben
- Doktortitel in Psychologie oder entsprechende Fähigkeiten aus dem echten Leben
- Talent zum Krisenmanagement
- Sie können mindestens zehn bis 15 Projekte gleichzeitig betreuen
- Sie können auf allen Ebenen kommunizieren (Grundlagen bis fortgeschritten)
- Sie sind in der Lage, zu improvisieren
- Sie können mit zähen Situationen umgehen (buchstäblich und bildlich)
- Sie können mehrere Tagesabläufe koordinieren, die einander oft widersprechen
- Sie können unabhängige Entscheidungen für dritte treffen
- Sie sind in der Lage mit Nachwuchskräften zu arbeiten, die begrenzte Fähigkeiten haben
- Sie können in einer chaotischen Umgebung arbeiten
- regelmäßige Reisen, Erfahrung im Steuern eines Minivans von Vorteil
- Exzellente zwischenmenschliche Fähigkeiten und Teamgeist
- Sie reagieren flexibel auf überraschende Forderungen
- erwiesene Erfahrung im Verhandeln, Beraten und in kulinarischen Künsten
- unbegrenzte Geduld
- Sie verstehen soziale Netzwerke, mobile Geräte und Videospiele
- Sie haben gute Kenntnisse in Finanzen
- Sie haben gute medizinische Kenntnisse
- Sie werden von Selbstlosigkeit angetrieben
- gültiger Führerschein, Zertifikat in Erster Hilfe, Mitgliedschaft beim Roten Kreuz
- Sie haben nicht nur den einen Hut auf, sondern mehrere gleichzeitig, im professionellen und im privaten Bereich
- positive Einstellung in jeder Lage
Vorteile:
Wir bieten zwar keine Krankenversicherung, keine Rentenversicherung und keinen bezahlten Urlaub. Diese Arbeit hält aber unbegrenzte Belohnungen und Möglichkeiten des persönlichen Wachstums bereit. Emotionale Erfüllung und außergewöhnlich großer Einfluss auf den Erfolg der Nachwuchskräfte bieten Ihnen lebenslang Sinn und bedeutende Verbindungen.
24 Bewerber meldeten und wurden zum Vorstellungsgespräch geladen. Sie waren entsetzt. Eine Bewerberin fragte, ob derartige Arbeitsbedingungen überhaupt legal seien. Zum Schluss erfuhren sie, dass es sich bei der ausgeschriebenen Stelle um den "Beruf" Mutter ging.

 Der vollständige Artikel plus die aufgezeichneten Vorstellungsgespräche findet man unter:
http://www.huffingtonpost.de/2014/04/15/eltern-vollzeit-job_n_5152700.html

Freitag, 11. April 2014

Süßes Geheimnis.

Seit drei Tagen hat der kleine Herr abends kaum noch Hunger. Was verwunderlich ist, hat er doch den ganzen nachmittag draußen gespielt, getobt und sich bewegt. Um dann beim Abendessen meist richtig reinzuhauen. Meine Frage, ob er von den anderen Kindern etwas zu essen bekommen habe, wurde verneint. Ich war verwundert, bis ich gestern sein Zimmer aufräumte und in einer Schublade folgendes entdeckte:
Geheimes Vorratslager.


Normalerweise haben wir kaum Süßes im Haus, aber für den Geburtstag des kleinen Herrn hatten wir einiges eingekauft. Das muss er entdeckt und an sich genommen haben. Um sich dann aus seiner all "you can eat"-Schublade regelmäßig und üppig zu bedienen. Das erklärte natürlich einiges. Nur zugeben wollte er es nicht, stritt seinen Geheimvorrat vehement ab. Log mir also offen ins Gesicht. Es überraschte mich nicht, hat doch jeder seine kleinen Geheimnisse. Es machte mich aber neugierig und ich googelte die Frage, ab wann Kinder bewusst lügen. Jetzt war ich überrascht: Abhängig von der kognitiven Entwicklung können bereits Zweijährige lügen. "Je intelligenter Kleinkinder sind, desto früher fangen sie damit an. Die Fähigkeit zur Lüge ist nämlich an die intellektuelle Entwicklung gekoppelt. Kann ein Zweijähriger schon lügen, darf dies als Zeichen früher Reife gelten. Kann ein Fünfjähriger es noch nicht, muss man ein besorgniserregendes Entwicklungsdefizit vermuten. Wer lügen kann, hat nämlich das Konzept der Wahrheit begriffen – die Voraussetzung dafür, dass man eine alternative Realität zu dem als wahr Erkannten entwerfen kann.
Kurz gesagt: Lügen lernen ist ein wichtiger Teil der kognitiven Entwicklung. Es gibt kein soziales Leben ohne Lüge. Nur Autisten können ganz ehrlich durchs Leben gehen. Wer mit Kindern lebt, muss ihnen darum viele offensichtliche Lügen lassen, weil ihre noch brüchige Autonomie daran hängt." (zeit online).
Und: Je älter sie werden, umso häufiger wird gelogen: "Aber alle Kinder lügen, und zwar nicht nur hier und da einmal. Amerikanische Verhaltensforscher haben beobachtet, dass der durchschnittliche Vierjährige alle zwei Stunden eine Lüge vorbringt, der durchschnittliche Sechsjährige sogar alle eineinhalb Stunden. Das sind ziemlich schockierende Zahlen. Mir kommen sie nicht übertrieben vor."
Nun stellt sich die Frage, wie man damit umgeht. Ich habe beschlossen, dem kleinen Herrn sein "süßes Geheimnis" diesmal durchgehen zu lassen. Allerdings habe ich die Hälfte der Gummibärchen weggeworfen, um so die Geheimniskrämerei auf ein Minimum zu reduzieren.

Dienstag, 8. April 2014

Angekommen.

Es ist ein anderes, sehr schönes Leben hier. Vor allem für den kleinen Mann. Hatte er im Süden kaum bis wenig Kontakte zu Gleichaltrigen, ist es hier anders. Auf dem Areal gibt es viele Kinder, ein juveniles Paralleluniversum. Es wird gespielt, was das Zeugs hält, teilweise bekomme ich ihn ganze Nachmittage nicht zu Gesicht. Jeder mit jedem oder in wechselnden Kleingruppen marodieren sie über das Areal. Gefahrlos, weil fernab von jeder Zivilisation. Das eröffnet Freiräume. Vor allem für mich. Und das ist gut. Für alle von uns.
The kids are allright.... So are the parents.